Das Unerwartbare


 

Vor drei Wochen schlüpfte der einundzwanzigste jener Ende Juni aus der Schweiz als kleine Raupen mitgebrachten Schwalbenschwanzschmetterlinge. In der Mittagszeit flog er aus und uns blieben (sehr zu meiner Freude) neben den Erinnerungen noch zwei Puppen, die, ehe auch sie schlüpfen werden, möglicherweise bei uns den Winter abwarten wollen. Ab und zu bewegen sie sich an ihren Ästchen, vielleicht um zu zeigen, dass mit ihnen gerechnet werden muss.

 

Womit ich nicht rechnete: Zwei Kilometer von unserer Wohnung entfernt, im kleinen Vorgarten meiner Mutter, hatte ich im Juli wiederholt Fenchelblätter geschnitten für die Raupen. Auf einer Fläche von vielleicht zwei Quadratmetern wachsen ein paar Pflanzen, deren Grün Mutter gern zur Gestaltung ihrer Blumensträuße verwendet.

   Am Freitag war ich bei ihr, als sie wieder einmal ein paar Blätter für einen Strauß entnehmen wollte; und entdeckte das Unglaubliche: an drei übriggebliebenen kleinen Pflanzen zwölf oder dreizehn Raupen des Papilio machaon...

 

Da sie hierzulande so überaus selten sind, lässt sich denken, dass zwei der ausgeflogenen (Schweizer) Schwalbenschwänze sich tatsächlich gefunden und gepaart haben; zudem das Weibchen zur Eiablage wirklich diesen winzigen Flecken entdeckte und wählte, an dem ich für die vorangegangene Generation das Futter geschnitten hatte. Ich habe gedacht: 'So ein netter Traum! Jetzt wachst du gleich auf, das kann nicht wahr sein'. Da seitdem jedoch drei Tage vergangen scheinen, wage ich es, von diesem kleinen Wunder hier zu berichten. - Wir haben also wieder Raupen; acht habe ich mitgenommen (dem Zugriff der Vögel entzogen) und sie sind in drei Tagen bereits enorm gewachsen...

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Yvonne (Dienstag, 20 September 2011 17:22)

    Endlich einheimische Schwalbenschwanzraupen! Wer hätte so etwas sich erdenken können? Stolz soll sie ihr (ja nur auf dem Foto existierendes) Fähnchen schwingen!