Sternbildung in einem Saphir


 

Ob als Struktur menschlicher Knochenbildungen, als Grundform der Facettenaugen bei den Bienen und Schmetterlingen oder auch der Blütenformen vieler Pflanzen: an die Form des Sechsecks stößt unweigerlich, wer ein wenig aufmerksamer in die Welt blickt und das eine mit dem anderen vergleicht.

   Auch als Kristallform - am bekanntesten bei den Schneesternen oder im Bergkristall - tritt als Grundform das Sechseck auf; und im Sechseck der sechsstrahlige Stern.

 

mehr Beispiele: hier unter 'Fotografie - Schneesterne'
mehr Beispiele: hier unter 'Fotografie - Schneesterne'

 

Verlängert man die Kanten des Sechsecks über sich selbst hinaus, so entsteht der Sechsstern, das Hexagramm:

 

 

- das nun wiederum aus zwei gleichseitigen Dreiecken, einem 'aufsteigenden' und einem 'absteigenden' gebildet wird.

 

Wozu diese lange Einführung? - Ich habe kürzlich einen kleinen Saphir erstanden, in kristalliner Form, als Doppelender. Er stammt aus Tansania.

 

 

Durchmesser: 2 cm
Durchmesser: 2 cm

 

 

Seine natürliche Oberfläche zeigt, je nach dem Einfallwinkel des Lichtes, deutlich eine Struktur:

 

 

Größere und kleinere 'aufsteigende' Dreiecke.

 

Betrachtet man die Rückseite, so ergibt sich ein anderes Bild:

 

 

Größere und kleinere 'absteigende' Dreiecke. - Sodass sich denken lässt: In dem Kristall (dessen äußere Form als mehr oder weniger regelmäßiges Sechseck erscheint) vollzieht sich in den Dreiecksformen ein Zusammenkommen der beiden Richtungen zu einem Stern.

 

Spielerisch verbildlicht durch zwei übereinandergelegte Ausschnitte der Ober- und der Unterseite des kleinen Steines:

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Wolfgang (Mittwoch, 01 Juni 2011 21:55)

    Danke für Deine wie immer wundervollen Bilder!
    Mich entführen die unterschiedlichen Bilder des Saphirs empfindungsmäßig in unterschiedliche, aber seltsamerweise irgendwie "flächige" Märchenbilder, und dieses Flächige bekomme ich irgendwie in meinem Kopf nicht zusammen mit dem Begriff "Doppelender", aber das ist vielleicht auch gar nicht so wichtig. Das einander Durchdringen dieser unterschiedlichen Märchenwelten in Deiner Sechsstern-Komposition der beiden Seiten Deines Saphirs empfinde ich - ebenfalls durchaus positiv - als kräftigende Herausforderung. Ich glaube, ich werde diese Bilder noch öfter besuchen, um mich stärker einleben zu können.
    Hier fällt mir wieder ganz stark auf, wieviel mehr ich an den Bildern in Originalgröße erleben kann.