aus: Tagebuchseite Februar 2010


 

13 Februar

 

Bei fünf Grad unter Null segelten kleine Schneeflöckchen herab; ich habe den Weitgereisten einen roten Teppich ausgerollt (eine dunkle Folie) und versucht, sie zu fotografieren. Was mir beim Blick durch das Makroobjektiv  dabei begegnete, war so zauberhaft, dass ich die Kälte vergaß und aus Minuten Stunden wurden...

 

Ein erstes Foto will heute vielleicht zeigen, dass der Frühling auch in der Welt der Schneekristalle  allmählich beginnt und erste Blüten treibt:

 

 


 

15 Februar

 

Vielleicht (m)ein Beitrag zu Karneval, am Rosenmontag: Schneekristalle als Verwandlungskünstler. - Von den Fotoversuchen der letzten Tage habe ich eine Anzahl etwa 1mm durchmessender, dem bloßen Auge in Form und Zeichnung kaum mehr erkennbarer Eis-Täfelchen 'konfettiartig' zusammengestellt. Ihre 'künstlerische' Vollkommenheit und Vielfalt begeistert und macht zugleich betroffen: Es ist mir schlicht  (immer wieder) ein Rätsel, mit wieviel Schönheit und Harmonie die 'Natur' uns selbst im kaum mehr Wahrnehmbaren umgibt.

 

 


 

Neben dieser Sicht aus der 'Vogelperspektive' noch zwei weitere annähernd horizontale Ansichten :

 

 


 

17 Februar

 

Man möchte jedem wünschen, er fände Zeit und Muße, Schneekristalle zu fotografieren, um - einmal vergrößert - sehen zu können, welche Wundergebilde, oft bis ins Feinste durch- und ausgestaltet ihn, wenn es schneit, umgeben.

 

 

aus: Epiphanien des Lichtes
aus: Epiphanien des Lichtes

 

23 Februar

 

 

Tauwetter. Während der Tage, da ich immer wieder versuchte, Schneekristalle, Schneeflocken zu fotografieren, setzten zu meiner Verwunderung bereits nahe -2° Tauprozesse ein. Dabei entdeckte ich (noch mehr erstaunend), dass - obwohl das Eis bereits in Wasser übergegangen war - die Kristallformen sehr oft für kurze Zeit noch erhalten blieben. Das nachfolgende Foto zeigt oben links ein doppeltes Schneesternchen, von dessen zwölf Strahlen zunächst drei in Wasser übergingen; Sekunden später waren es (unten rechts) bereits sechs, der gesamte, untere Stern.

 

 

 

Die nächste Aufnahme zeigt oben links einen soeben in Wasser übergegangenen Stern, dessen Mitte in opalischen Farben leuchtet (ein Phänomen, das wiederholt, wenn auch selten auftrat):

 

 

 

Hier noch eine dritte, schön sich erhaltende Form - neben Tröpfchen, die nicht mehr verraten, wie grundlegend anders sie kurz  zuvor noch auftraten:

 

 

 

 


 

25 Februar

 

Drei weitere Fotos von Schneekristallen: im ersten ein schönes Beispiel für ihren unsäglichen Gestalten- und Formenreichtum:

 

 

 

Zwei Aufnahmen desselben Kristalls aus verschiedenem Blickwinkel:

 

 


 

27 Februar

 

Zum Februarabschied eine Schneeflocke, die auf meiner Folie landete und auseinanderfiel wie in ein Feuerwerk aus Sternen und Blumen.