Meine Gänge über das Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs in Soest seit 2005 sind Begegnungen mit der Natur in all ihrer (noch verbliebenen) Vielfalt.

Da die Natur nicht in Worten spricht, ist jeder Aufenthalt auch eine Begegnung mit der Stille - und mit der Erfahrung: Es spricht in der Stille.

   Insofern sind Begegnungen mit der Natur auch Gespräche. Die Schottersteine, die Schwellenfragmente, die Pflanzen, die Tiere, der Wind in den Blättern, ihr Rauschen im Sommer, ihr Rascheln im Herbst, sie alle sprechen durch die Stille, in ihr.

 

Zwischen den Schottersteinen liegen verstreut Überbleibsel des einstigen Bahnbetriebs: hölzerne Schwellen, die verwitternd zerfallen, rostende Eisenteile.

   Manches, das mich in der Stille ansprach, habe ich heimgetragen und es spielerisch aus den alten Zweckbezügen in neue Sinnbezüge gebracht.

 

Wie der Bahnbetrieb sich weiterentwickelte, - hier: sich zurückzog von einem Gelände, dabei manches zurücklassend, was ihm einst angehörte, so lassen auch wir manches liegen, auch Wörter, die unserer Sprache einmal zugehörten. Die Namen der hier gezeigten Kunst-Werke sind (bis auf einen) solche vergessenen Wörter; ich habe sie auf Spaziergängen im "Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm" gefunden.

 

 

Nachtrag: Aus den Beobachtungen, Begegnungen und Gesprächen in der Stille ist im Jahr 2016 ein Buch entstanden: "Schwellen der Stille". (Mehr zu dem Buch unter: "Shop")