Die Stille VI


 

'Die Stille VI' ist (einmal wieder) dem Sechseck gewidmet. Auffallend häufig begegnet man ihm in der Natur, sei es im Schneekristall, in den Frühlingsblüten, in der Bienenwabe oder in den Augenbildungen der Insekten, und wer manchmal diese Tagebuchseite besucht, wird ihm auch hier schon wiederholt begegnet sein.

 

 

 

 

Seit Jahren liegen die beiden oben abgebildeten Doppelspate auf meinem Schreibtisch und immer wieder verliere ich mich während des Arbeitens in ihren Anblick.

 

 

 

 

Irgendwann ist mir dabei einmal bewusst geworden, dass in diesem Würfel ein kleinerer Würfel erscheint - der zugleich ein regelmäßiges Sechseck darstellt, welches natürlich nur flächig vorgestellt werden kann, während der Würfel ja ein dreidimensionales, räumliches Gebilde ist.

   Es ist also möglich, mithilfe dieser Kristallform, zwischen zwei Dimensionen zu wechseln, überzugehen vom Zweidimensionalen zum Dreidimensionalen oder anders gesagt: von der Fläche zum Raum. - Welch eine wunderbare Bildmeditation, deren Möglichkeiten ich mit diesen Worten nur andeuten möchte!

 

Nun passierte mir vor einigen Tagen Folgendes: Auf dem Dachbodenatelier mit der Ausarbeitung dreier zusammengehörender Bilder beschäftigt, wandte ich mich ab und griff - ohne sagen zu können, weshalb - im Bücherregal nach einem mathematischen Lexikon. Es hat tausend Seiten und bietet eine Einführung in die gesamte Mathematik. Ich schlug es auf und legte es auf einen Arbeitstisch, malte weiter. - Tage später sah ich es dort liegen und entdeckte nun beim genauen Hinsehen, dass ich unter 'Elementarmathematik' das Kapitel 'Stereometrie', S. 222 aufgeschlagen hatte. Eine geometrische Form war hier gezeichnet:

 

 

 

Es war sehr still im Atelier, als ich realisierte, dass hier dargestellt war, wie im Würfel ein regelmäßiges Sechseck enthalten sei. -

 

'Die Stille VI'

 

 


 

 

 

 

Um Kommentare wird ausnahmsweise gebeten.

 

 

 

 

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Marianne (Mittwoch, 24 August 2011 12:24)

    Welch wunderbare Anregung, in diesem kristallenen Würfel das Zwei- und Dreidimensionale zu entdecken!
    Betrachte ich zugleich das innere, schwarze sowie das äussere, kristallene Sechseck, erwächst aus dem Würfel eine dreidimensionale, pyramidenähnliche Form, deren Spitze mir frontal entgegenzukommen scheint. In diesem meditativen Schauen entsteht bei mir aussedem der Eindruck, als läge dieses sechseckige Gebilde unter mir, sozusagen als schwebte ich in einem Luftballon direkt über einer Bergspitze.
    Ob es mir allerdings gelungen ist, diese erSTAUNlichen beiden Wahrnehmungen klar genug in Worten auszudrücken, wage ich zu bezweifeln.