Zur Finanzkrise


 

Im Herbstlaub fand ich

 

 

ein Bankformular: eine 'Scheckeinreichung', ausgefüllt von einem Kind.

 

 

Vier Herzen zahlt es ein. - Es weiß offensichtlich, woran es (nicht nur) im Umgang mit den Finanzen heute mangelt.

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Marianne (Mittwoch, 16 November 2011 07:37)

    Erlaube mir, lieber Hartmut, dass ich diesem zauberhaften, leisen Beitrag zur 'Fianzkrise' eine kleine vorweihnachtliche Geschichte anfüge. Ihr Autor ist unbekannt. Inhaltlich hat sie mich aber so berührt, dass ich die Geschichte vor einigen Jahren ins Berndeutsche übersetzt habe.
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    FASCH E WIENACHTSGSCHICHT

    Di chlyni Julia höcklet am Tisch. Ihri Bäckli sy rot u d Ouge glänze.
    Mit emne unbeschrybleche Yfer isch si dranne, es Wienachtspäckli z mache.
    Ds guldige Gschänkpapier gfallt’ere so guet, dass si’s grad es paar Mal um ds Schachteli lyret.

    Wo d Mueter das gseht, macht si es fyschters Gsicht u schimpft mit der Tochter, si bruuchi z vil vo däm Guldpapier.

    Am Heilige Aabe streckt d Julia der Mueter das Päckli entgäge u seit:„Das isch für di, Mueti!“

    D Mueter wird chli verläge, tuet ds glitzerige Lätschli uuf, ziet am Schnüerli u nimmt ds Druckeli usem fyne Gschänkpapier.
    Wo si dry luegt, isch es läär. Der Vater schüttlet der Chopf u belehrt syni Tochter: „Weisch du nid, dass we me öpperem es Gschänk git, de o öppis sött
    im Druckli sy?“

    D Julia macht grossi Ouge : „Es isch nid läär! I ha mängs Müntschi i ds Druckli ghuuchet. Alli für ds Mueti!”

    Es Lächle huschet über d Gsichter vo de Eltere. D Mueter nimmt d Julia i d Arme, ärfelet se fescht u chüschelet: „Es tuet mer leid, dass i di ha aapfuret, wo du das Päckli hesch gmacht. -

    Mängs Jahr später het d Julia nach Mueters Tod verno, si heig das Schachteli z ungerscht imene Schaft ufbewahrt gha u geng denn es Müntschi druus gno u sech mit der gschänkte Liebi vo der Julia tröschtet, we’s ere nid guet syg ggange oder we si syg truurig gsy. -

    Es jedes von is het einisch sones guldigs Päckli übercho, gfüllt mit mängem Müntschi u grosser Liebi.

    Mir wei’s drum nid nume ar Wienachte fürenäh für öppis dert druus wyter z verschänke.

    * * * * * *



  • #2

    Hartmut Lux (Dienstag, 22 November 2011 06:59)

    So schöne Bilder! Schon das erste: das Weihnachtspapier mehrmals um das Päckchen zu wickeln, - weil es so schön ist (!)

    Vielen Dank für den Kommentar, die Ausweitung des Bildes vom kindlichen Wesen; wir 'Erwachsenen' sind vom Nutzdenken so verbogen heute, krank eigentlich. Und was haben wir aus dem Fest des Kindes gemacht...