Im Spiegel unserer Taten


 

 

Die Zeitung brachte vor drei Tagen auf der ersten Seite das Foto einer im Teich des Hammer Kurparks schwimmenden Ente. Ihr Hals war von einem Blasrohrpfeil durchbohrt; jemand hatte sie zum Ziel genommen.

   Es sei mehrmals versucht worden, - schrieb die Zeitung -, das Tier zu fangen, um den Pfeil zu entfernen; leider bislang erfolglos. Das Angebot eines Jägers, das Tier abzuschießen, sei abgelehnt worden.

 

Zwei Tage später ein neues Foto: die Ente ohne Pfeil. Man habe sie in einem weiteren Versuch nun doch fangen und in eine benachbarte Stadt bringen können, wo der Pfeil operativ entfernt worden sei. Ein zweites Foto zeigte eine Röntgenaufnahme, noch mit Pfeil quer im Halsbereich. Die Ente werde nach einer Woche im Tierpflegebereich zurück zu ihrem Teich gebracht, teilte die Zeitung mit.

 

 

Dieselbe Zeitung informierte an diesem Tag, dass in Europa jährlich 20-25 Millionen Vögel mit unterschiedlichsten Methoden gefangen und – oft qualvoll – zu Tode gebracht werden, da sie in verschiedenen Ländern als Delikatesse gelten.

   In Europa muss niemand hungern. Was ist der Mensch? Sind wir wirklich Menschen? Manche ja, manche nein? Nicht immer?

 

 

 


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